Zum Auftakt der Mut-Tour 2025 gab es die Große Mut-Wanderung von Bochum nach Bonn – und ich war „Mitläuferin“ an den beiden letzten Tagen dieser Wanderung. Und erstmals in meinem Leben fand ich es positiv, Mitläuferin zu sein.
Wander-Route
Vom Wiener Platz zur Domplatte in Köln

Mein erster Wandertag bei der Mut-Tour war eigentlich nur ein Stadtspaziergang in Köln. Ursprünglich sollte dieser Tag in Bergisch Gladbach beginnen. Aber erst, als ich dort morgens um 10 vergeblich nach der Gruppe gesucht hatte, erfuhr ich über die Mut-Tour-Website, dass man sich erst um 12.30 Uhr am Wiener Platz in Köln-Mülheim trifft. Also bin ich dorthin gegangen und die Gruppe getroffen. Nach kurzem Kennenlernen und Wegbesprechung gingen wir zu zehnt direkt los.

Besonders gefreut habe ich mich über die Strecke direkt am Rhein mit Blick auf den Dom. Immerhin habe ich in Köln studiert und insgesamt ca. zehn Jahre da gelebt – also fühlte es sich für mich ein wenig wie nach Hause kommen an.


Auf der Domplatte selbst taten wir unser Bestes, um auf das Thema Depression aufmerksam zu machen.

Von Wesseling nach Bonn

Mein zweiter Wandertag bei der Mut-Tour brachte mir erst einmal Nervenkitzel mit der KVB: Zwischen Ulrepforte und Chlodwigplatz stand die Straßenbahn nach Wesseling eine Weile still wegen eines Weichenproblems. Ich befürchtete schon, dass ich zu spät kommen und vielleicht nicht mitwandern könnte. Aber zum Glück war das Problem mit der Weiche schnell behoben, und ich kam kurz vor 11.00 Uhr in Wesseling an.
Dort wurde ich direkt in Empfang genommen, und wir gingen los. Die Gruppe hatte sich deutlich verkleinert, denn zwei Personen waren abgereist. Außerdem stellte sich heraus, dass ich an diesem letzten Tag die einzige „Mitläuferin“ war. Und die beiden Lastenräder stießen erst nach ungefähr der Hälfte des Weges zu uns. Also waren wir jetzt nur noch zu fünft.

Die erste Teilstrecke von Wesseling nach Widdig war weniger nett: Industrieanlagen und Straße, wobei das Wetter mit jeder Minute heißer und schwüler wurde.

Ab Widdig gingen wir direkt am Rhein entlang – durchs Grüne direkt am Wasser mit immer mal Schatten und einem angenehmen Lüftchen. Trotzdem verspürten wir alle deutlich, dass es immer schwüler wurde.

Als wir auf Bonn zusteuerten, braute sich sichtbar ein Gewitter zusammen, welches sich kurz vor unserer Ankunft auf dem Bonner Marktplatz heftig entlud. Unseren „Zieleinlauf“ hatten wir uns etwas trockener vorgestellt. Trotzdem waren wir froh und erleichtert am Ziel angekommen zu sein.
Antworten auf meine drei Fragen vom 29.05.2025
1. Frage: Werde ich tatsächlich beide Tage voll mitwandern können? – Immerhin habe ich in den letzten Monaten viel mehr „herumgesessen“ als gewöhnlich, denn ich wollte meinen Ratgeber im April 2025 herausbringen (was ich auch geschafft habe).
Antwort: Ja! Ich bin an beiden Tagen mit gewandert. Darüber freue ich mich sehr, denn damit betrachte ich mich selbst als wieder aktiv. Endlich!
2. Frage: Wer und wie viele werden da auf welchen Wegen wandern? Also, wird das eher eine kleine Gruppe oder ein langer Tross?
Antwort: Am ersten Tag durch Köln bestand die Wandergruppe aus zwei Betreuerinnen, zwei Lastenradfahrende, drei Teilnehmende und drei Mitlaufende (einschließlich mir), also aus 10 Personen. Am zweiten Tag von Wesseling nach Bonn waren es zwei Betreuerinnen, zwei Lastenradfahrende, zwei Teilnehmende und ich, also nur noch 5 Personen.
An meinen beiden Wandertagen gingen wir überwiegend auf Asphalt und Pflaster durch Städte, Dörfer und an Industrieanlagen vorbei, aber auch durchs Grüne. Und ja, an jedem Tag führte zumindest ein Stuck unseres Weges direkt am Rhein entlang – einfach schön.
3. Frage: Werde ich Gelegenheit haben, von meinem Ratgeber zu erzählen – und wird das überhaupt jemanden interessieren?
Antwort: Ich habe in mehreren Gesprächen erwähnt, dass ich gerade meinen Ratgeber herausgebracht habe und gehört, dass er ganz gut in den Mut-Atlas passen würde. Dort werde ich ihn so schnell wie möglich einfügen.
Mein Fazit zur Mut-Tour-Wanderung 2025
Es war eine gute Idee, zwei Tage bei der Großen Mut-Tour 2025 von Köln nach Bonn mit zu wandern, denn
🥾 ich wandere sowieso gern und war zwei Tage hintereinander draußen zu Fuß unterwegs.
👫 so bin ich an zwei Tagen nicht allein gewandert, sondern erstmals „Mitläuferin“ einer Gruppe.
🗣️ während dieser zwei Wandertage gab es interessante Gespräche über psychische Krankheiten.
💡 so habe ich mehr über den Mut-Atlas erfahren und werde meinen Ratgeber dort registrieren.
🤝 gemeinsam haben wir versucht, mehr Aufmerksamkeit für das Thema Depression zu generieren.
Zum Abschied wurde ich gefragt, ob ich im kommenden Jahr wieder bei der Mut-Tour dabei sein wolle – ich habe ehrlich geantwortet: Das weiß ich noch nicht.
Jedenfalls bedanke ich mich und ziehe ich ganz tief den Hut vor dieser Wandergruppe, die über eine Woche lang von Bochum nach Bonn gewandert ist.